Ohel Hachidusch hat ein neues Zuhause / Juni 2010 / Siwan 5770

Seit Juni 2010 beten wir, lernen Tora und feiern in unserem grossen neuen Raum im Gemeindehaus der Vater Unser Gemeinde. Wir haben unser Zelt, unser Ohel Hachidusch aufgeschlagen und nun auch unsere Mesusoth an den Türpfosten angeschlagen. Pfarrerin Annemarie Werner und  ihrem Gemeindevorstand danken wir für ihre Gastfreundschaft. 

Jona Kirchner hat in folgendem Artikel im Vater Unser Gemeindebrief 7/8 aus 2010 schon ein wenig über uns berichtet:

Ohel Hachidusch stellt sich vor

Wer wir sind und was unser Anliegen ist, ist gewissermaßen schon am Namen unserer Gemeinschaft ablesbar: Ohel Hachidusch heißt auf Deutsch „Zelt der Erneuerung“. Ohel – das Zelt ist eine nicht befestigte Behausung, die stets wieder ab- und an anderem Orte wieder aufgebaut werden kann. Es symbolisiert die Bereitschaft, sich immer wieder aufzumachen und auf neue Erfahrungen einzulassen.Chidusch – das Wort für Erneuerung trägt seine Erklärung bereits in sich. Wir sind ein eingetragener gemeinnütziger Verein, der mit einer in den USA begründeten Bewegung zur Erneuerung jüdischen Lebens verbunden ist (Begründer Rav Zalmen Schachter-Shalomi). Sie heißt nach dem englischen Begriff für Erneuerung Renewal, und ist in einem Dachverband organisiert, der sich ALEPH nennt. Das ist sowohl eine Abkürzung wie auch ein Symbol; denn ALEPH bedeutet Alliance for Jewish Renewal und ist zugleich der erste Buchstabe des hebräischen Alphabets. Dieser steht für die Eins und die Einheit Gottes, von dem alle natürlichen Zusammenhänge wie alle menschliche Gemeinschaft ausgehen.

Renewal ist ein wenig vergleichbar mit der Bewegung von Taizé, die einst begründet wurde, um vor allen junge Christen in ihrem Willen zu stärken, ihren Kirchen zu neuer Lebendigkeit und Anziehungskraft zu verhelfen; ihre Gemeinden also nicht zu verlassen, sondern von neuen spirituellen Ausdrucksformen getragen und mit einem sensibilisierten sozialen Bewusstsein dorthin zurückzukehren. Ähnliches will die Bewegung von Renewal im jüdischen Bereich erreichen. Und wie die Idee von Taizé von Burgund (Frankreich) aus heute in alle Erdteile ausstrahlt, ist Renewal inzwischen dabei, sich auf mehreren Kontinenten auch international zu engagieren.

Ohel Hachidusch ist eine Frucht der seit circa 3-4 Jahren andauernden Aktivitäten, neue und meditative Formen der Spiritualität basierend auf altehrwürdiger Tradition auch in europäischen Ländern zugänglich zu machen. Unsere Gemeinschaft möchte zugleich ein Zuhause für Menschen bieten, die nicht mehr oder noch nicht Zugang zur jüdischen Tradition oder zu einer Gemeinde gefunden haben. Hier gibt es besonders in unserem geographischen Raum noch einige Probleme, da die vom deutschen Nazi-Regime (1933-45) verursachten Einschnitte in die Entwicklung des jüdischen Lebens noch nicht überwunden sind.

Das Judentum hat sich im Laufe seiner Geschichte immer weiter verändert, und viele geistige Strömungen hervorgebracht. Einige Bewegungen, die im 19. Jh. entstanden und das Profil jüdischer Denominationen bis heute prägen - wie die des Konservativen Judentums (Begründer Zacharias Frankl, Breslau) oder das Reformjudentum (Mitbegründer Abraham Geiger, Berlin) nahmen ihren Ausgang im deutschen Raum. Auch das moderne orthodoxe Judentum (Vorreiter Samson R. Hirsch, Oldenburg/ Frankfurt/M) wurde hier entwickelt. Mit dem Zerstörungswerk des Nazismus mussten all diese Richtungen samt ihrem geistigen Potential ins Exil gehen. In beiden Teilen Amerikas konnten sie neu Fuss fassen und sich weiter entwickeln und über vier Jahrzehnte später nach und nach auch an ihren Ursprungsort zurückkehren.

Mit Jewish Renewal kommt eine völlig neue Bewegung hinzu, die getragen wird von Menschen aus fast allen Strömungen – vom Reform- über das liberale bis hin zum konservativen Judentum. Theoretisch ist sie auch offen für die Orthodoxie, aus deren reichem, traditionellem Schatz sie selbst viel Inspiration bezieht. Dem steht leider in der Praxis entgegen, dass die Orthodoxie in der Regel nicht nachvollziehen kann, was für uns unverzichtbar zur Erneuerung gehört, nämlich Frauen und Männern eine gleichberechtigte Teilnahme an allen gemeinsamen Aktivitäten zu ermöglichen. Das ist ein Charakteristikum auch von Ohel Hachidusch – äußerlich bereits daran erkennbar, dass die Gemeinschaft mit Jalda Rebling, einer ihrer maßgeblichen Begründerinnen, eine weibliche Kantorin hat, die von ALEPH ausgebildet und ordiniert wurde.

Ein weiteres Ziel von Renewal ist, jüdische Identität, Kultur und Tradition ganz aus sich selbst heraus zu definieren und sich dabei nicht von der Geschichte mit ihren für das europäische Judentum besonders leidvollen und ausgrenzenden Spuren leiten zu lassen. Damit hoffen wir auch auf heilende Wirkung für das Judentum in unserem Land und sein Verhältnis zu anderen Religionsgemeinschaften. Wie ALEPH insgesamt sind wir offen für das Gespräch mit anderen, z.B. christlichen Gemeinschaften, und bereit, auch von anderen Traditionen, z.B. dem Buddhismus oder Islam, zu lernen.

Ein großartiger Ausdruck, dass es dafür in Deutschland inzwischen eine ganz neue Grundlage gibt, ist, dass wir unser Zelt nun in der Gemeinde Vater Unser aufschlagen können. Darüber sind wir sehr froh und heißen natürlich jeden von Ihnen willkommen, der einmal miterleben will, was wir so machen.

Jona K. Kirchner, Juni 2010

Partnergemeinde Shir Tikvah / Januar 2010 / Tewet 5770

Januar 2010: Wir freuen uns sehr über die neuesten Fotos aus unserer  Partnergemeinde  Shir Tikvah in Troy/ Michigan.


   
  
Sie zeigen, wie gut  Chajims Hawdala Keramik und unser Wimpel für die Blumenstein-Family Tora dorthin passen und wieviel Interesse unserer Ohel-Dokumentation entgegengebracht wird. Danke Shir Tikvah!

Torafest am 28. November 2009/ Erew 12. Kislew 5770

Am 28. November 2009 gab es unterm Dach von Ohel Hachidusch ein ganz besonderes Fest. Gemeinsam mit Rabbiner Arnie Sleutelberg und zahlreichen Mitgliedern der Congregation Shir Tikvah in Troy/ Michigan, USA sowie mit vielen Ehrengästen und Gästen feierten wir unser Torafest.

Vorgeschichte:
Am 13. Dezember 2008/ 17. Kislew 5769 übergab Shir Tikvah nach einem Auswahlverfahren von 9 Bewerbern die Beth Jacob Tora unserer Kantorin Jalda Rebling. Der Rabbiner der Gemeinde, Reb Arnie Sleutelberg, schildert die bewegende Zeremonie:
"One of the most moving moments at Shir Tikvah was in December, when we presented our Beth Jacob Torah to Cantor Jalda to take to her congregation, Ohel HaChidusch, in Berlin, Germany at our Torah Alive! consecration service last December. Witnessing our Holocaust survivors place the Torah into her arms left us all with tears streaming down our cheeks.  She accepted the Torah with tearful emotion, then walked down the aisle as we sang “May you be blessed as you go on your way.”  We knew that we were witnessing a profound moment in the history of the Jewish people as our Torah began its way to Germany."  (www.shirtikvah.org).
Shir Tikvah hatte die  Beth Jakob Torah in den ersten Jahren ihres Bestehens als eine Spende erhalten. Heute ist Shir Tikvah eine starke Gemeinde, die eine eigene Tora, die Blumenstein-Family Tora, von der Soferet Jan Taylor Friedman hat schreiben lassen. 
Anstatt die Beth Jakob Tora ungelesen im Aron Hakodesch der Gemeinde zu bewahren, haben die Gemeindemitglieder beschlossen, ihre erste Tora an eine kleine junge Gemeinde weiterzugeben, die noch keine eigene Tora hat. In einer Ausschreibung gab es 9 Bewerber aus den USA, Europa, Südamerika und Israel. Das Commitee of Trusties der Congregation Shir Tikvah entschied sich für Ohel Hachidusch e.V. in Berlin.  
Nun ist die Beth Jacob Tora seit einem Jahr in Berlin und lehrt jüdisches Wissen in einem kleinen kreativen jüdischen Verein. Es finden regelmäßig Gottesdienste und verschiedene  Lernveranstaltungen statt.  Es wird gelernt, diskutiert, gesungen, gekocht und Jüdischkeit gefeiert.

Kabbalat Schabbat und Torafest:

Am 27. November 2009 war es soweit: wir konnten Rabbiner Arnie Sleutelberg und 15 weitere Gäste aus seiner Gemeinde in Anna Adams Atelier zum Kabbalat Schabbat empfangen. 
Es war ein ergreifender Gottesdienst, der von Rabbiner Arnie Sleutelberg gemeinsam mit  unserer Kantorin Jalda Rebling geleitet wurde.  Chajim Grosser sorgte für eine besondere Überraschung: er überreichte unseren Gästen selbst gearbeitete, kunstvolle Keramik  für die Hawdala-Zeremonie. Danach gab es einen Kiddusch. Bei den leckeren Speisen, die wir zubereitet hatten, kamen Gespräche schnell in Gang. Es breitete sich eine warmherzige, freundschaftliche Atmosphäre aus, die die Vorfreude auf den nächsten Abend steigerte. 


Unser Torafest fand am Abend des 28. November statt. Wir sind sehr dankbar, dass zu unseren Ehrengästen Rabbiner Tovia Ben-Chorin, liberaler Rabbiner der Jüdischen Gemeinde Berlin und Rabbiner Walter Rothschild, Landesrabbiner von Schleswig-Holstein gehörten.

     

Wir feierten an einem historischem Ort: im Betsaal des Ehemaligen Jüdischen Waisenhauses in Berlin-Pankow. Das Waisenhaus wurde 1882 gegründet und beherbergte zeitweise bis zu 100 Waisenkinder. Sie wurden 1940 in die Konzentrationslager verschleppt. Jeder von uns spürte die atmosphärische Dichte in diesem Raum, in dem zum ersten Mal seit 1940 wieder Tora gelesen wurde. Ein grosses Loch in der Wand wurde in dem von der Cajewitz-Stiftung renoviertem schönen Raum bewusst so gelassen: Dort war der Aron Hakodesch des Waisenhauses herausgerissen worden. Wenige Meter entfernt stand nun unser eigener, von Anna Adam gebauter, tragbarer Aron Hakodesch mit der Beth Jacob Tora, deren einzelne Teile zwischen 70 und über 200 Jahre alt sind und bestimmt auch schon viel erlebt haben bevor sie -wahrscheinlich aus der ehemaligen Tschechoslowakei- in den USA in Sicherheit gebracht wurden. 

    
Nach der Hawdala, die von Rabbiner Arnie Sleutelberg und Kantorin Jalda Rebling geleitet  wurde, hob Anna Adam nach einer kurzen Begrüssung unserer Gäste die Beth Jacob Tora aus ihrem Schrein. Die Tora wurde dann in einer feierlichen Prozession in die Mitte des Raumes getragen und auf einem langen Tisch ausgerollt. Schonend zusammen gehalten wurde die Tora  von einem von uns allen unter Ellas fachkundiger Anleitung besticktem Wimpel, einem aschkenasischen Brauch aus dem späten Mittelalter (Fotos s.u.). 
Wir -ca. 90 Menschen- sassen in einem grossen Kreis um die Tora, so dass jeder nahe genug war, um wirklich dabei zu sein. Manche von uns waren bisher noch nie einer Tora so nahe gekommen. 

   


Jetzt kam der Höhepunkt unsereres Festes: Die Beth Jacob Tora hat neun Nahtstellen, an denen die unterschiedlich alten Teile zusammengesetzt wurden. Genau diese Textstellen wurden nun von unseren drei Ehrengast-Rabbinern, Mitgliedern von Shir Tikvah, Oren Roman aus Jerusalem sowie von unserer Kantorin, Jona und Anja von Ohel Hachidusch gelesen, kommentiert  und mit Segenswünschen geehrt.  Weitere Ehrengäste waren Pfarrer Christian Zeiske von der Gethsemanekirche und zwei muslimische Freundinnen Myriam und Gitti- Fatima. 

    

Die Beth Jacob Tora ist in Berlin angekommen. 

Nachdem die Tora in den Aron Hakodesch zurückgebracht worden war und Rabbiner Tovia Ben-Chorin den Kaddisch der Rabanan gesagt hatte, überreichte Angela R. unseren amerikanischen Gästen eine ca. 7 m lange Ohel - Rolle mit persönlichen Beiträgen unserer Mitglieder, mit Fotos und bewährten Kiddusch-Rezepten von Ohel Hachidusch. Angela fasste in ihrer Rede vieles zusammen, was uns während der Feier bewegte. Hier der Text: 
" Lieber Arnie,  dies ist ein kleines Geschenk von unserer Gruppe Ohel Hachidusch. Seit unserer Begegnung gestern Abend und dem gemeinsamen Schabbat feiern, denke ich, dass Du und auch die anderen Mitglieder von  Shir Tikvah gefühlt haben, wie wichtig Euer Geschenk der Beth Jacob Tora  für uns ist.  Es war ein wichtiger Schritt in dem Prozeß mehr  Verantwortung zu übernehmen. Für  uns als Gruppe bedeutete es aber auch, dass Ihr die Wichtigkeit, ein neues jüdisches religiöses Leben in Deutschland nach der Shoah aufzubauen gesehen habt ,  in die auch die neuen Entwicklungen integriert sind. Für diese Möglichkeit möchten  wir Euch danken. Dieses Geschenk ist auch wie eine kleine Tora und enthält einige sehr persönliche Aussagen von einigen Mitgliedern von Ohel Hachidusch über die Zeit der letzten zwei Jahre, seitdem wir eine stabilere Gruppe wurden.Vielen Dank für Euren Besuch in Berlin zu dieser Feier." 
Anja übergab unseren Gästen aus Troy einen ebenfalls von uns handgefertigten Wimpel für ihre neue Blumenstein-Family Tora. Anjas Rede findet ihr anschliessend. 

Nun folgten weitere inspirierende Worte von Rabbiner Tovia Ben-Chorin.  
Der ganze Abend wurde von uns allen mit Liedern, Nigunim und Chants zusammengewoben, geleitet von unserer Kantorin Jalda Rebling. 
Rabbiner Walter Rothschild leitete anschliessend den Kiddusch. Die kulinarischen Köstlichkeiten hatten Gaby Nonhoff  und zahlreiche talentierte Hobby-Köchinnen von Ohel Hachidusch liebevoll zubereitet und viele helfende Hände flink aufgetragen.
Mit Gesang und persönlichen Gesprächen ging dieser Abend zu Ende. Vielen Dank allen, die ihn zu einem so besonderen spirituellem Erlebnis gemacht haben.

Für die Überlassung der Fotos bedanken wir uns herzlich bei Herrn Marco Limberg

(Dieser Text ist ungewöhnlich ausführlich ausgefallen. Die Feier war aber für uns als Gemeinschaft so wichtig, dass eine kurze Beschreibung ihr nicht gerecht würde).

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Hier ein Text von Rabbi Arnie Sleutelberg aus Troy/Michigan, in dem er seine Eindrücke von unserem gemeinsamen Torafest und seinem Besuch in Berlin zusammenfasst. Den zitierten Artikel aus der "Jüdischen Allgemeinen" können Sie auch auf unserer Presseseite lesen.


Die Rolle aus Amerika
The Torah Scroll from America

FEIER Ein Rabbi aus Detroit liest aus der Tora, die seine Gemeinde Berlin schenkte

CELEBRATION  A rabbi from Detroit reads from the Torah which his congregation had gifted to Berlin

So read the headlines of a feature article in the Berlin Jewish News, the “Jüdische Allgemeine.” 

http://www.juedischeallgemeine.de/epaper/pdf.php?pdf=../imperia/md/content/ausgabe/2009/ausgabe49/14.pdf


After deciding to commission the writing of a new Torah, the Board of Trustees of Congregation Shir Tikvah decided to share our good fortune by passing forward a Torah which had been gifted to us by Temple Beth Jacob in Pontiac.  We sought to find a deserving, viable, egalitarian congregation for whom this would be their only Torah.  A Torah donation committee was formed, applications were distributed around the world on the internet, and nine deserving applications were received.  The committee narrowed the field to three and the Board of Trustees chose Ohel HaChidusch in Berlin, Germany for several reasons.  First, they are egalitarian and viable with devoted leadership.  Second, unlike other Berlin congregations, they are welcoming of the intermarried, as well as those who, 60 years after the Holocaust, are attempting to reconnect with their Jewish ancestry (though technically not yet Jewish themselves).  And like Shir Tikvah, they are welcoming of the Lesbian, Gay, Bi and Transgender community.

In Shir Tikvah’s new Ark a place of holy memory will always be kept for our Holocaust Torah.  It came to us because its congregation in Eastern Europe was destroyed.  However, now that there is a resurgent Jewish community in Eastern Europe, even in Germany’s capitol, it is fitting that we return a Torah, the Beth Jacob Torah, to Eastern Europe, to Berlin, in a clarion call proclaiming that Am Yisrael Chai, the People of Israel lives.


At our Dedication Ceremony last December, representing Ohel HaChidusch was their spiritual leader, Cantor Jalda Rebling.  Our President, Erica Peresman and our Torah donation committee chair, Eileen Nowikowski, passed the Beth Jacob Torah to Shir Tikvah’s Holocaust survivors, Edith Bernstein, Wolf Gruca, John Kovacs and my Mom, Edith Sleutelberg, who, on our behalf, passed the Torah to Cantor Rebling.

In the most moving moment of the evening, Cantor Rebling accepted the Torah, tearfully thanked the congregation, and slowly walked off the Bima and down the aisle as the congregation equally tearfully sang, “May You Be Blessed As You Go On Your Way” by Debbie Freedman.  This moment proved once again what we all know already; that as great as it is to receive, it’s even better to give.

Nearly a year later, Congregation Ohel HaChidusch hosted its Torah Consecration ceremony in the sanctuary of what was formerly a Jewish orphanage.  With representatives of the Christian and Muslim faiths in attendance, 3 rabbis, 1 cantor, 20 people connected to Shir Tikvah, and dozens of others, the Beth Jacob Torah was taken from its newly constructed Ark, unwrapped from its newly embroidered Wimple, unrolled, read, and consecrated.  Seven times a portion was chanted, and beautiful Divrei Torah with blessings were shared, many by Shir Tikvah members.  I had the privilege of chanting the Priestly Benediction.

Irv Wengrow from Troy shared that being a part of the Kabbalat Shabbat service and Consecration helped him to know that we had made the right decision in gifting the Torah to Ohel HaChidusch.  A film crew documented the evening as well as reporters from Berlin’s newspapers.  It was thrilling to be a part of this historic event.  

Ohel HaChidusch, because it is welcoming of those who are shunned from other congregations, has had difficulty obtaining funding or any assistance from Berlin’s Jewish community.  How sad that they are discriminated against as a congregation for being open and welcoming.  Many descendants of pre-war Jews are discovering their Jewish roots and are desirous of connecting with the Jewish community while pursuing conversion.  Unlike other Berlin congregations, Ohel HaChidusch is welcoming of those who wish to learn, experience and grow into their Judaism.

In addition to participating in the Shabbat and Consecration services, we toured Berlin, taking in the sites of East and West, the remnants of the wall, the new government buildings, the Reichstag, the Holocaust Memorial and Museum, and numerous other memorials and cemeteries.  But most of all, we listened to stories … of the war, the wall, Jewish life under communism, and the resurgent Jewish community.

Cantor Jalda Rebling was born in Amsterdam just after the war.  At the age of 2 her family moved to East Berlin in a futile effort to help build a socialist country of the highest standards.  And there she has lived ever since.  She was active in the movement that ultimately tore down the wall.

In a rare swift example of “what goes around, comes around,” Cantor Jalda has accepted an offer to be Shir Tikvah’s High Holy Days Cantor this fall.  Ohel HaChidusch is always lay-lead for the High Holy Days in order to be able to afford Cantor Jalda the rest of the year.  She will grace our services with her angelic voice and soulful spirit.  And, as Scholar-in-Residence, she will be in Troy January 15-16 for services and a Shabbat afternoon pot-luck third meal with Havdallah.

As the son of Holocaust survivors, for me anything German was loathed.  Buying anything German was impossible, let alone traveling there.  Many times during our trip I asked myself, “What am I doing here?”  But most of the time I found myself impressed with the deliberate way modern Germany deals with its past and consciously learns from it.  The Holocaust is ever present in Berlin, as it actively informs Germans how to make their present and future more civilized.  It appears to me that a future holocaust could happen in most any place around the world sooner than in Germany.

Beth Jacob Thora in Berlin / Dezember 2008 / Kislew 5769

Im Dezember 2008 übergab die Gemeinde Shir Tikvah aus Troy/Michigan
im Rahmen des "Torah Active Kiddushim" Programms Ohel Hachidusch
ihre Beth Jacob Thora. Ihre ältesten Teile stammen aus dem 18. Jahrhundert.

                                      Beth Jacob Thora   

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Die Thora stammt vermutlich aus der Tschechoslowakei. Deshalb war es auch der Wunsch 
der Shir Tikvah Gemeinde, dass die Thora nach Europa zurückkehrt.

Anna hat einen tragbaren Aron HaKodesch gebaut, in dem die Thora sicher wohnt.
Wenn sich dieser Typ bewährt, bekommt die Thora einen Schrank aus biblischem Holz:
leicht, atmungsaktiv und schön. 

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